Mittwoch, 31. Oktober 2012

Shitstorm: Migros Guetzli

Zuerst eine kurze Bemerkung zum Thema "Shitstorm". Nicht jede Reaktion des Publikums ist ein Shitstorm, wenn sich auch die Mehrheit der kommentierenden ab einer Sache enerviert. Schiesslich streben wir auf Social Media nach der Aufmerksamkeit des Publikums. Wenn wir sie dann auch haben, sollten wir Gewinn bringend damit umgehen.

Wenn sich, wie hier bei diesem Beispiel der Migros Guetzli-Geschichte - die im übrigen auch den Weg in die Printmedien fand - die Mehrheit von 13'000 Kommentierenden negativ über die Tatsache äussern, dass es schon im Oktober Weihnachtsgebäck in den Migros-Gestellen gibt, dann heisst das noch lange nicht, dass das auch die Mehrheit der Konsumenten so sehen. Ob man wirklich Lust hat, bei über 20° C einen Tee begleitet durch ein Brunzli zu geniessen, ist wohl wirklich Geschmacksache.

Die Frage aber, die mich hier nun interessiert, betrifft die Reaktion der Migros auf die erzürnte Community der Nicht-im-Oktober-schon-an-Weihnachten-erinnert-wollenden-ZeitgenossInnen.

Darf man so reagieren? Viele Kommentierende haben dazu eine wohlwollende Meinung. Ich aber lese das Statement und die Reaktion der Migros eher als sarkastische Erwiderung. Es ist doch sogar eine Überhöhung der Sachlage, man könnte es eben auch als zynisch verstehen, als Reaktion Kinderheime mit diesen Guetzli heimzusuchen. Mit anderen Worten: die Reaktion hat aus meiner Sicht mehr Konfrontationspotential, provoziert eigentlich in der Situation mehr als tatsächlich der Umstand, dass sich die Detaillisten bereits im Oktober für Weihnachten rüsten. Ich bin ziemlich sicher, dass sich der Guetzli-Produktzyklus nämlich bereits Anfangs Dezember deutlich gegen Null orientiert. Wer mag zu Weihnachten noch ein Sable essen?

Auch die Begründung, dass die frühe Inszenierung von Weihnachten die Kundschaft das Einkaufserlebnis intensiver erleben lässt, empfinde ich als Verhöhnung. Zusammenfassend würde ich meinen, das folgender Text einen Shitstorm eher verdient hat als die Kalorienbomben in den Gestellen der Migros, an denen ich so oder so achtlos vorübergehe.

Wäre ich Mitglied des Teams bei der Migros gewesen, ich hätte vorgeschlagen, die KritikerInnen persönlich zu einer Führung in die Migros-Bäckerei einzuladen und einen Vortrag darüber anzubieten, was die ganzen Hintergründe sind zu diesem Thema. Das wäre für viele spannend und es wäre ein starkes Zeichen der Migros für Transparenz und Real-Social-Media.

Was meint meine Leserschaft?

Hier zur ganzen Geschichte auf Migros-Facebook.


Dienstag, 23. Oktober 2012

Inszenierung à la Abercrombie & Fitch

Ist es nicht sonderbar, wenn ein amerikanischer Kleiderladen so legendär wird, dass die junge Generation in Europa darauf abfährt und deswegen nach New York pilgert, um dort etwa nur einen Huddie zu kaufen?

Aus Marketingsicht haben die Macher das Thema Inszenierung (Staging) auf die Spitze getrieben. Da gibt es keine Frage. Nur, von welcher Dauer ist ein derartiges Partykonzept in einer sich sehr schnell drehenden Partywelt? Wie rasch verbraucht sich ein solches Konzept? Wann ist genug genug?

Ich vermute, dass der Niedergang schneller kommt als der Aufbau und dass er sich schneller vollzieht als ein "gewöhnliche" Inszenierung. Angesagt ist, wenn man etwas noch entdecken kann. Wird etwas massentauglich und es gibt es an jeder Ecke zu sehen, dann wird das Konzept anfällig. Anfällig auf Misserfolg. Nichts verbreitet sich schneller als die Sage vom Niedergang.

So scheint es derzeit auch der Firma Abercrombie & Fitch zu gehen, die derzeit Geschichten produziert, die mehr den Verbrauch des Konzeptes anzeigen als der Weiterentwicklung dient. Exzentrik im Laden ja, nicht aber im Backoffice der Macher, die wirkt sehr rasch dekadent.

Aktueller Artikel in der Süddeutschen anlässlich der Eröffnung eines A&F-Stores in München.
Keine freundliche Begrüssung!
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Zwei weitere Verlinkungen

Nach welchen Kriterien Outlook E-Mails automatisch in den SPAM-Ordner verschiebt, war mir noch nie klar. Trotzdem vergesse ich dort nachzuschauen, besonders wenn ich Mails vermisse.

Eigentlich habe ich eine Gegenkontrolle indem ich sämtliche Mails von meinen verschiedenen Accounts auf mein iPad weiterleiten lasse, wo ich sie dann abarbeite. Subtil werden aber im Outlook ankommende Mails in den SPAM-Ordner abgelegt. Leider werden sie weder als abgegangene noch als ankommende Mails angezeigt, auch nicht auf dem iPad. Sie gleiten sozusagen spurlos an meinen Augen vorbei. Das habe ich heute wieder einmal gelernt, weil ich meine eigenen Mails an meinen Berner Arbeitsplatz nach langem Suchen erst im Junk-Mail-Ordner gefunden habe.

So auch zwei Mails von Studierenden, die dort gelandet sind. Nun habe ich aber auch deren Blog-Link, den ich hier nicht vorenthalten will:



Montag, 15. Oktober 2012

Neuverlinkungen

Hier folgen weitere Links zu Blogs von Studierenden im Modul IMA1 "Digital Marketing":

Michelle M.
Dominique L.
Melanie B.
Fabian H.
Spyros P.
Patrick S.
Takeshi S.
Marco F.
Marlene J.
Marjolein H.
Rahel L.
Michael E.
Alain N.
Marc M.
Sabrina S.
Romeo S.

Ich kann nur sagen: hier gibt es Talente zu entdecken! Viel Vergnügen und viele neue Erkenntnisse!


Marketing around the World: Der kleine Unterschied macht's aus!

Marketing around the World: Der kleine Unterschied macht's aus!: Bei meiner Suche zum Thema „Storytelling“ bin ich auf folgende Geschichte gestossen: Zum weisen Sokrates kam einer gelaufen und sagte: "...

Sehr schön! Wenn es gestattet ist, übernehme ich gerne diese Geschichte in mein Portfolio!

Marketing around the World: If Facebook were a country...

Marketing around the World: If Facebook were a country...:   Web 2.0 – mit Social Media um die Welt Nie war die Welt so miteinander verbunden und nie wurden so viele Informationen aus...

Coole Recherche. Hier entsteht Zukunft!

Dienstag, 9. Oktober 2012

Darf man das?

Ein klarer Trend ist heute nachzuweisen in Bezug auf die Art wie Werbespots heute gemacht werden. Seit es Youtube gibt und sich dieser Kanal mehr und mehr zum ernsthaften Konkurrenten für das klassische TV entwickelt, desto mehr wendet sich die Werber-Community YouTube zu.

Nicht nur, dass einfach der Kanal gewechselt wird und man dieselben Clips produziert wie vorher, sondern man kann auch sehen, dass sich die Clips zu eigentlichen Kurzfilmen wandeln und somit noch mehr zur Plattform werden, auf der ausgewachsene Geschichten erzählt werden können.

Doch nicht nur dies ändert sich, sondern auch der rechtliche Rahmen, den man bisher respektierte. Ich denke dabei an das Wettbewerbsgesetz. Darin wird zum Beispiel für die Schweiz die vergleichende Werbung geregelt.

Hier habe ich nun ein Beispiel gefunden, das zumindest hart an der Grenze operiert. Nokia vergleicht sich mit einem nicht beim Namen genannten Konkurrenten, der leicht als Apple erkennbar ist. Dabei wird der Konkurrent herabgesetzt und seine Kunden zu willfährigen Kundenmassen dargestellt, während Nokia Farbe ins Spiel bringt.

http://youtu.be/Zjrv9-Botx8


Darf man das?

Montag, 1. Oktober 2012

IWC - Portofino Showcase Storytelling


Von den Grossen lernen - das trifft in diesem Fall der Neulancierung der IWC Portofino vollkommen zu. Zwar kann sich eine KMU diesen Case nicht leisten, doch der Mechano in dieser Sache macht die hohe Kunst des Storytellings sichtbar und damit kopierbar. So wir heute kommuniziert: http://zurichminds.com/category/videos/#m2208

Storytelling transportiert Gefühle

ProcterGamble's Olympia 2012 Spot - Pure Emotion, nicht auf die Helden der Olympia bezogen, sondern auf deren Mütter, die sie dorthin begeleitet haben wo sie heute sind. Die Unternehmung kommuniziert nicht harte Fakten über mehr oder weniger notwendige Produkte, sondern schafft Gefühle und verbindet diese mit dem Brand P&G.

Neuverlinkungen

Nach dem ersten Modul Digital Marketing haben sich folgende Studierende einen Blog eingerichtet:
Daniel H.
Lucas G.
Manuel K.
Sophie C.
Fabienne H.

Besten Dank für das Engagement. Ich freue mich, bei ihnen zu lesen und neue Erkenntnisse zu gewinnen.


Freitag, 28. September 2012

Start zum Modul Digital Marketing 2012

Heute starten wir in das Modul Digital Marketing des Herbstsemesters 2012/13. Und damit wird auch dieser Blog aktualisiert und erfährt vor allem eine Erweiterung im Bereiche der Links.

Thematisch setzen wir unsere Beobachtungen in Bezug auf Marketingaktivitäten im Internet und allen seinen Verzweigungen fort. Wir werden Ansätze neuer Entwicklungen sehen. Zum Beispiel wird neu über eBooks, insbesondere über iBooks, berichtet und darüber nachgedacht, welche neue Chancen dieser sich neu entwickelnde Medienkanal für Marketingaktivitäten bieten wird.

Ein erster Einstieg erfolgt über meinen Blog, indem ich meine ersten Erfahrungen in der Produktion eines iBooks zum Thema Digital Marketing darlege. Siehe Mein erstes iBook.

Montag, 30. Januar 2012

Kundenbindung à la Amazon

Amazon ist in der Schweiz für viele Lifyestyler die Adresse, namentlich für Bücher und DVDs und vermutlich zunehmend auch für eBooks für den Kindle oder die Kindle App. Auf keiner einzigen Plattform in der Schweiz erhält man einen vergleichbaren Service und schon gar nicht zu dem Preis, der Amazon offeriert.

Überhaupt ist Amazon die Referenzadresse für all jene, die sich mit dem Gedanken oder der Aufgabe befassen, ihr Handelsgeschäft via Internet abzuwickeln. Seit es Amazon gibt, kann gelernt werden, wie man eine eCommerce-Plattform für den Massenmarkt betreiben soll, will man Erfolg damit haben. Aber nicht nur das kann man lernen.

Unbeachtet in der Schweiz blieb ein schier geheimer Amazon-Club, Amazon Prime, genannt. Bisher war er kein Thema geworden, weil man aus der Schweiz heraus in diesem Club nicht Mitglied werden kann. Amazon betreibt Prime in den USA seit 2005 und seit 2007 auch in Japan, Deutschland und UK. In den USA seien bereits 5 Mio. Kunden Mitglied und in vier bis fünf Jahren sollen es 30-40 Millionen werden.

Für 79$ in den Staaten oder gar nur für 29 Euro pro Jahr erhalten Mitglieder kostenlosen Premiumversand, d.h. der bestellte Artikel wird am nächsten Tag geliefert. Zahlt man 5 Euro pro Artikel dazu, wird sogar noch am selben Tag an eine Hausadresse geliefert.

Eine solche Geschwindigkeit erreichen in der Schweiz weder der COOP noch die MIGROS.

Amazon verfolgt hier eine aggressive Strategie mit dem alleinigen Ziel, die Kunden zu an sich zu binden. Es ist zwar auch ein versteckter Rabatt, aber darüber hinaus auch eine hervorragende (Logistik-)Leistung.